Great Absence
OT: ?inaru FuzaiKei Chika-ura | JP 2023 | 152 min | OmeU
Mit: : Mirai Moriyama, Tatsuya Fuji, Y?ko Maki, Hideko Hara, Masaki Miura, Misuzu Kanno, G? Rij?
Die Nachricht erreicht Takashi während seiner Arbeit als Schauspieler auf der Bühne: Sein Vater sei von der Polizei festgenommen worden. Er macht sich auf den Weg zu seinem nicht nur räumlich sondern auch emotional seit vielen Jahren sehr entfernten Vater, der mittlerweile in eine Heim überstellt wurde. Demenz, so lautet die Diagnose, und mit Takashis Besuch beginnt ein langsamer Weg der Annäherung, der freilich nur über das Auffangen der schwindenden Erinnerung führen kann. Sein Vater hatte nie viel Verständnis für die Lebensweise seines Sohnes, erachtete seine schauspielerische Berufswahl als wertlos. Er verließ damals die Familie und zog mit einer anderen Frau, Naomi, zusammen. Takashi wundert sich über den Verbleib von Naomi und erhält widersprüchliche Auskünfte. Sein Vater ist nicht mehr ganz Herr seiner Sinne und erzählt mal die eine, mal die andere Geschichte. Lebt Naomi noch, und wenn, wo ist sie verblieben? Die Suche nach Naomi wird zu einer Reise in die Vergangenheit seines Vaters, gibt Einblick in dessen Gefühlswelt, die der Sohn nie kannte.
Er war bereits als Regisseur seines Erstlingsfilms Complicity, dem Eröffnungsfilms 2019, persönlicher Gast bei Japannual. Mit Great Absence hat Kei CHIKA-URA nun seinen zweiten Film abgeliefert, der in diesem Jahr sowohl beim TIFF Filmfestival in Toronto, als auch in San Sebastian gezeigt wurde. Seine unter die Haut gehende Auseinandersetzung mit seiner eigenen Familiengeschichte überzeugt durch große Darstellungskraft. Wie schon in Complicity spielt auch hier Tatsuya FUJI die väterliche Hauptrolle. Fuji, weltweit bekannt seit seiner aufsehenerregenden Hauptrolle in In The Realm of the Senses (Nagisa OSHIMA, 1976) liefert eine komplexe Darstellung eines schwierigen Charakters ab und erzeugt gemeinsam mit Mirai MORIYAMA als sein Sohn eine lodernde Spannung zwischen zwei unterschiedlichen Persönlichkeiten. Eine weitere Hauptrolle spielt die wunderbare Kamera von Kore-eda Veteran Yutaka YAMAZAKI, dessen eindringliche 35mm Bilder lange in Erinnerung bleiben werden.