Deutschland: Luise Donschen & Helena Wittmann
Unsere fünfte Station ist Deutschland. Am Ursprung der Donau und kurz vor Abschluss der Balkanrouten begegnen wir zwei Filmen, die uns von Orten des Ursprünglichen wegführen. Driften ist eine Bewegung die zunächst ziellos erscheint. Man ist wohlmöglich ohne Plan wohin es geht, jedoch bereit etwas loszulassen und tritt an die Schwelle einer neuen Erfahrung – eines anderen Raumes. Das Öffnen dieser Räume haben Casanovagen von Luise Donschen und Helena Wittmanns Drift gemein.
Eine essayistisch-dokumentarische Investigation der Verführung und eine sich fast in experimentelle Bilderfluten verlierende Geschichte der Nähe und Distanz: Helena Wittmanns Kameraarbeit an beiden Filmen ist nicht nur filmisch im engeren Sinne, da auf 16mm gedreht, sondern gerade weil es beide Filme schaffen in ihrer Betrachtung herausgelöster Episoden, Motive und Bilder im sich verlierenden (oder driftenden) Ganzen einen anderen Blick auf die uns umgebenden Dinge der Welt zu werfen. Während uns die Suche nach dem Casanovagen mit Biologen, einer Domina und dem nicht ganz unbekannten John Malkovich konfrontiert, folgen wir in Drift den beiden Akteurinnen an die Nordsee, auf eine karibische Insel und dem großen Dazwischen des Atlantischen Ozeans. Wo beginnt Veränderung und wo hört sie auf?